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wieder hervorbrechend, sich immer reiner klrend und persnlicher enthllend.
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Stufen 139
Wenn wir tausend Jahre wie einen Tag bersehen knnten, so wrden wir die Entwickelung der Menschheit
mit unheimlicher Schnelligkeit sich vollziehen sehen. So aber 'sieht' vielleicht der Planet. Wir sehen nur die
Individuen wachsen, er -- die Typen.
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Sollte in immer hherer Erkenntnis und Liebe (in immer hheren Formen) nicht die Mglichkeit immer
hheren Glckes liegen? Welche Genugtuungen, wieviel demtiger Dank, wieviel namenloser Jubel steht uns
vielleicht noch bevor! Denn immer wieder, wenn alles, was ist, sich unaufhrlich hher ver- und emporgottet
-- wo braucht es eine Grenze zu finden, wo hat Gott -- ein Ende? Solch ein Aspekt aber ist erst einer Gottheit
wrdig: -- der ins Ewige und Unendliche.
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Das Sein, das ist das Unvergngliche in uns, das Werden, das, als was wir dahingehen. Wie knnen Sein und
Werden Gegenstze sein, wenn sie doch an uns in jeder Sekunde Eins sind, wenn das Ewig Seiende im Ewig
Werdenden unaufhrlich 'ist'!
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Warum sollte dies mein Leben ein Anfang oder Ende sein, da doch nichts ein Anfang oder Ende ist. Warum
nicht einfach eine Fortsetzung, der unzhliges Wesensgleiche vorangegangen ist und unzhliges
Wesensgleiche folgen wird.
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Die Vorstellungen von Lohn und Strafe -- mssen sie deshalb jeder tieferen Wahrheit entbehren, weil wir sie
heute schroff ablehnen? Was hat sich eigentlich gendert? Da wir uns heute unser Schicksal mehr oder
minder selbst zu bereiten glauben, whrend wir frher glaubten, da es uns bereitet wrde. Ist nicht nur die
Optik eine andere geworden, nur die Optik?
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Man soll sich seiner Krankheiten schmen und freuen; denn sie sind nichts andres als ausgetragene
Verschuldung.
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Zukunft! -- un-er-schpfliches Wort! O Lust zu leben! O Lust, zu -- -- sterben!
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Wohin knnen wir denn sterben, wenn nicht in immer hheres, greres -- Leben hinein!
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Immer wieder: Nicht so sehr, was wir denken, ist das Hchste. Das Hchste ist das Denken selbst. Es allein
_verbrgt_ uns mit eherner Sicherheit den mit uns geborenen Gott.
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-- -- -- An der Pforte steht das Grauen.
Stufen 140
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Man versteht den Menschen erst -- sub specie reincarnationis.
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Die Hochzeit zu Kana. Christus verwandelt Wasser in Wein: Was bisher als Wasser (Mensch) gegolten, wird
durch sein Offenbarungswort Wein (Gott!).
1910
A. Was, was ist's, was den Menschen vom Christus trennt; sagen Sie mir das, knnen Sie mir das sagen?
B. Ja, das kann ich. Der Philister in ihm.
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Wir stehen nicht am Ende, sondern am Anfang des Christentums.
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Der Gedanke Gottes mu freilich der Tod des Individuums sein. Darum hlt er sich auch im Allertiefsten
besser als im Vordergrund auf.
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Die Menschheit ist ein groes Kind, dem feindliche Mchte unaufhrlich neues Spielzeug schaffen helfen,
damit es sich nicht wesentlich entbabysiert. Was mu sie dagegen tun? Das Spielzeug, soweit es irgend geht,
-- spiritualisieren, das heit sich von ihm nicht materialisieren lassen.
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Wenn du die Lage einer Htte auf einem Berge betrachtest, so machst du leicht deinen Standpunkt zu dem
ihrigen, uneingedenk dessen, da sich die Welt von da droben ganz anders ausnimmt als von dir aus. Ja, dies
verhlt sich bis zu einem gewissen Grade selbst dann noch so, wenn du dich mit aller Einbildungskraft auf
ihren Standpunkt zu versetzen bemhst. Um einen Standpunkt ganz verstehen und wrdigen zu knnen, mu
man diesen Standpunkt selbst einnehmen oder wenigstens einmal eingenommen haben.
Aus diesem Grunde lt sich alles Gttliche nicht eigentlich beurteilen, es sei denn von Menschen, die in
persona im ber-Menschlichen zu verkehren vermgen.
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Die Menschheit schleppt am Boden. Gefesseltes aller, ach viel zu aller, Art. Darunter ab und zu ein Adler.
Auch er mit Furing und Bleikugel. Aber ein ander Schauspiel doch, als all das andre. Er gewhnt das
Schleppen nicht, das alle andern mehr oder minder gewhnen. Er emprt sich sein ganzes langes Leben lang,
flchtet empor, strebt empor, kniglich und unablssig. Auch er vermag sich nicht wirklich in die Luft zu
schwingen -- und das weniger, weil er die Gewichte am Fu nicht zu heben imstande ist, als weil ihn das
ungeheure Gewimmel um ihn nicht los, nicht hoch lt, -- besser noch, weil er's nicht mit hochziehen kann, --
aber er bleibt ein lebendig Memento Coeli, er verliert seine Gttlichkeit nicht an den Alltag, den Staub und die
Strae, nicht an den Trott der Millionen.
Stufen 141
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Wer das feine zweite Ohr fr den Souffleur hat, sieht die Geschichte der Menschheit anders an.
1911
Werden wir hier auf Erden nicht schon von sichtbaren Lehrern erzogen und immer weiter befruchtet? Ist
irgend ein groer Mensch, dem wir etwas verdanken, nicht unser Meister? Ist so das Leben nicht ein
fortschreitendes Lehren und Lernen?
Und sollte das nach dem Tode der leiblichen Persnlichkeit -- aufhren?
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Wenn die Menschen sich weiter entwickeln, mssen auch ihre Gtter sich mit und weiter entwickeln, all die
geistigen Wesenheiten, die an ihnen gearbeitet haben und arbeiten. Der Lehrer, der das Kind bis zu dessen
zwanzigstem Jahre geleitet hat, wird dann ebenfalls um zwanzig Jahre gealtert, gereift, weiter entwickelt sein.
Wer berhaupt gttliche Demiurgen annimmt, der soll sie nicht als starre Gtzen verehren.
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Wir sollten wohl so vor dem Mysterium von Golgatha empfinden: Nicht nur: ein Gott opfert sich fr seine
Welt. Sondern ebenso: er opfert sich fr seine Welt. Fr seinen eigenen ungeheuren tragischen
Schpfungsproze, Schpfungskomplex. Oder, um die Majestt dieses Unausdenkbaren zu mildern: fr den
Menschen, seinen Sohn, seine Tochter. Denn vielleicht ist fr den Gott, dem die Entwickelung seiner
Schpfung, seines Geschpfes vor Augen steht, die von ihm selbst so verhngte und heraufgefhrte Art und
Notwendigkeit dieser Entwickelung ein noch ganz anderer Schmerz, als der seines Kreuzweges und
Opfertodes. Vielleicht wird Christus erst dann von uns noch ganz anders ahnungsvoll begriffen werden, wenn
wir uns in die Tragik eines Weltenschpfers zu versenken suchen, dessen Wesen Liebe ist -- stark und
unaufhrlich wie die Sonne --, dessen Wille es ist, selbstndige ebenbrtige Weltengtter, Weltenschpfer,
durch onen und onen heranreifen zu lassen, und dessen abgrundtiefe Weisheit es ist, den Schmerz in allen
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